Neue Fensterläden für den Sterndeuterturm

Raesfelder Genossenschaften unterstützen die Renovierung

Zu einem Besichtigungstermin trafen Akademieleiter Werner Storz und Architekt Eberhard Berg mit den Vorständen der Volksbank Raesfeld, Oliver Cichowski und Marcus Feldhaar sowie den Bankmitarbeitern Heiko Gudel und Matthias Passerschroer im Raesfelder Schlosshof zusammen. Stellvertretend für die Raesfelder Genossenschaften übergaben sie einen symbolischen Scheck zur Übernahme der Kosten für neue Blendläden, die im Rahmen der Kompletterneuerung an der Südwestfassade des Sterndeuterturms Verwendung finden werden.

v.l.: Oliver Cichowski, Matthias Passerschroer und Heiko Gudel (Volksbank) sowie Akademieleiter Werner Storz und Architekt Eberhard Berg (Akademie des Handwerks).

„Die Fensterläden von Schloss Raesfeld tragen wesentlich zum äußeren Erscheinungsbild der Schlossanlage bei. Doch die rot-gelben Fensterläden von 1982 sind sichtlich marode und müssen ersetzt werden“, fasst Architekt Eberhard Berg die Notwendigkeit des aktuell laufenden, ambitionierten Renovierungsvorhabens zusammen. Zwar wird ihre ehemalige Funktion heute nicht mehr benötigt, so sind die Fensterläden aber doch markanter Teil der Fassade der über die Landesgrenzen hinaus bekannten, kulturhistorisch bedeutenden Raesfelder Sehenswürdigkeit. 1982 wurden die vorherigen, rot-weißen Blendläden durch die rot-gelben ersetzt. Da man vor 32 Jahren allerdings nicht sehr langlebiges Nadelholz verwandte, besteht jetzt nach drei Dekaden erneut Handlungsbedarf.

„Die Ausstattung des Schlosses mit rot-weißen Fensterläden schreitet kontinuierlich voran. Unter Berücksichtigung der aufwändigen Herstellung und der Zahl von 326 Läden, die das Schloss zukünftig schmücken sollen, ist solch ein Kraftakt aus eigenen Mitteln jedoch nicht finanzierbar“, so Werner Storz, Leiter der Akademie des Handwerks im Schloss. Die Raesfelder Genossenschaften beteiligen sich an der Finanzierung, indem sie Fensterläden für den Sterndeuterturm sponsern. Stellvertretend übergaben die Vorstände und Mitarbeiter der Volksbank Raesfeld nun einen Scheck an Akademieleiter Werner Storz und den für die Ausführung verantwortlichen Architekten Eberhard Berg.

„Wir haben ein großes Interesse, dass sich das Raesfelder Wahrzeichen als Aushängeschild unseres Ortes den Besuchern in einem einladenden, tadellosen Zustand präsentiert. Die Akademie des Handwerks als ‚Schlossherr‘ leistet hier hervorragende Arbeit. Und so war es für uns keine Frage, die Rekonstruktion der Blendläden mit insgesamt 3.500 Euro zu unterstützen“, begründet Oliver Cichowski, Vorstandsvorsitzender der Bank, das Engagement der Genossenschaften.

Die 3.500 Euro decken die Kosten der Blendläden an der Südwestseite des Sterndeuterturms. Durch die aufwändige Fertigung der neuen Läden entstehen entsprechende Herstellungskosten. Damit diese nun länger halten als die 1982 angebrachten, wird statt Nadelholz abgelagertes, trockenes und ausgesucht astarmes Eichenholz verwandt. Das wird in Handarbeit vom Schreiner zu Brettern mit Nut und Feder weiterverarbeitet. Zwar kommen moderne Geräte zum Einsatz, allerdings wird auf eine sehr traditionelle Fertigungsweise ohne Nägel oder Schrauben aus Metall geachtet. Stattdessen kommen Holznägel zum Einsatz. So können die Läden witterungsbedingt arbeiten, ohne zu reißen. Der Anstrich wird über mehrere Tage in traditioneller Art vierschichtig aufgetragen. Bei der Farbgebung wird wieder auf das historisch belegte, ursprüngliche Rot-Weiß zurückgegriffen. Ob diese beiden Farben einen bestimmten Hintergrund wie zum Beispiel die Wappenfarben der damaligen Schlossherren haben oder einfach nur der „damalige Trend“ waren, lässt sich nicht mehr eindeutig nachvollziehen, ebenso wenig wie die geläufige Vermutung, dass die 1982 gewählte Farbkombination Rot-Gelb auf das Gemeindewappen von Raesfeld zurückzuführen war. „Dazu sind leider letztlich keine eindeutigen Aufzeichnungen oder Belege bekannt“, erläutert Eberhard Berg. Die Schmiedearbeiten aus den vergangenen Jahrhunderten erweisen sich als sehr langlebig, die Bänder und Haken können nach einem neuen Anstrich weiter verwendet werden.        

Die anwesenden Vertreter der Akademie des Handwerks und der Raesfelder Genossenschaften hoffen, dass viele Institutionen, Betriebe und auch Privatpersonen dem Beispiel folgen werden und mit einer Spende den weiteren Austausch der Blendläden unterstützen. Die Spender erhalten als besonderen Nachweis eine Foto von den gestifteten Blendläden sowie ein Zertifikat, auf dem der oder die Läden eindeutig der Spende zugeordnet werden. Weitere Informationen erteilt hier gerne die Akademie des Handwerks.